Strategisches Social Media Marketing ist aus erfolgreichen Marketingstrategien nicht mehr wegzudenken. Für UnternehmerInnen und Marketingverantwortliche ist es daher essenziell, zu verstehen, wie man Social Media Marketing effektiv nutzt und dabei organische und bezahlte Maßnahmen für optimale Ergebnisse kombiniert. In diesem Artikel findest du einen Überblick über die wichtigsten Komponenten einer Social Media Strategie – von der Zielsetzung über die Analyse der Zielgruppe bis zur Erfolgskontrolle.
Was ist eine Social Media Marketing Strategie?
Eine Social Media Strategie ist nichts anderes als ein Fahrplan, der dir dabei hilft, das Potenzial von Facebook, Instagram und Co für dein Online Marketing zu nutzen. Mit ihrer Hilfe fällt es leichter, die Bekanntheit der eigenen Marke zu steigern, eine treue Community aufzubauen und dadurch letztendlich den Umsatz zu steigern. Eine Social Media Marketing Strategie kann nur organische oder nur bezahlte Maßnahmen berücksichtigen. Optimal ist es jedoch, einen Mix zu erstellen, um die Vorteile beider Spielarten auszuschöpfen.
Warum ist eine durchdachte Strategie wichtig?
Social Media Marketing ist vielseitig, kreativ und kann viel Spaß machen. Es ist aber auch zeitintensiv und Unternehmen müssen bewusst Ressourcen dafür freimachen. Deshalb sollte jeder Post und jede Performance-Analyse ein klares Ziel verfolgen. Sonst wird das Thema schnell zum frustrierenden Zeitfresser. Eine Strategie besteht aus vier Komponenten:
- Deine Ziele: Was möchtest du genau erreichen?
- Deine Zielgruppe: Wen möchtest du erreichen?
- Die Maßnahmen: Wie möchtest du das erreichen?
- Regelmäßige Erfolgskontrolle: liefern deine Maßnahmen die gewünschten Ergebnisse?
Social Media Marketing Ziele
Jede erfolgreiche Strategie beginnt mit einer klaren Zielsetzung. Welche Ziele sinnvoll sind, kann je nach Unternehmen und Branche variieren. Sie reichen von der Steigerung der Markenbekanntheit über die Erhöhung des Website Traffics bis zu Lead-Generierung und Umsatzsteigerung. Gewisse Dinge gelten aber immer:
- Deine Social Media Marketing Ziele sollten auf deine allgemeinen Marketingziele und diese wiederum auf deine Unternehmensziele abgestimmt sein.
- Nutze SMARTe-Zielsetzung: Deine Ziele sollten spezifisch, messbar, attraktiv, relevant und terminiert – sprich mit einem konkreten Zeitrahmen versehen – sein.
- Es ist sinnvoll, kurzfristige und langfristige Ziele zu verfolgen. So kannst du ganz konkrete Meilensteine definieren und diese im Laufe der Zeit abhaken oder deine Strategie anpassen, wenn die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurückbleiben.
Wenn du mehr darüber erfahren willst, was du mit Social Media Marketing für dein Unternehmen erreichen kannst, findest du hier einen Artikel zu diesem Thema: Social Media Marketing für Unternehmen
Social Media Zielgruppe
Ein essenzieller Bestandteil jeder Marketingstrategie ist tiefes Verständnis für die Herausforderungen und Wünsche der angesprochenen Zielgruppe. Nur so lassen sich immer wieder aufs Neue Inhalte erstellen, mit denen die idealen KundInnen auch interagieren werden. Folgende Aspekte helfen dabei, das nötige Zielgruppenverständnis aufzubauen:
- Analysiere demografische Daten: Lege das durchschnittliche Alter, Geschlecht, Einkommen und den Bildungsgrad deiner Zielgruppe fest
- Psychografische Merkmale festlegen: Welche Interessen, Hobbys und Werte haben sie? Wie ist ihr Lebensstil?
- Verhaltensmuster verstehen: Wie ist ihr Kaufverhalten, wie interagieren sie mit Marken auf Social Media?
- Bedürfnisse und Herausforderungen herausarbeiten: Welche Probleme haben deine KundInnen und wie kannst du sie lösen? Was wünschen sie sich?
Besonders gut funktioniert die Arbeit mit sogenannten „Buyer Personas“. Das sind fiktive Personen, die du sehr detailliert ausarbeitest. Sie dienen als stellvertretender Avatar für deine WunschkundInnen. Statt mit einer anonymen Masse an Menschen erstellst du dann Content für ganz konkrete Personen, zu denen du einen Namen und sogar das Aussehen vor Augen hast. Du kannst für unterschiedliche Zielgruppen-Segmente eigene Buyer Personas erstellen.
Maßnahmen: Finde den perfekten Mix aus organischen und bezahlten Maßnahmen
Social Media Marketing lebt von immer neuen, kreativen Inhalten, die sich optimal in deine Strategie einfügen. Für eine optimale Durchschlagkraft sollte diese eine ausgewogene Kombination aus bezahlten und organischen Maßnahmen beinhalten. Beide Teilbereiche haben ihre individuellen Stärken – wer schnell Ergebnisse sehen will oder viele Menschen auf einmal ansprechen will, sollte bezahlte Maßnahmen stärker priorisieren. Wer wenig Budget, dafür aber mehr Zeit hat, ist mit organischen Maßnahmen besser beraten.
Zu den organische Maßnahmen zählen:
Zum organischen Social Media Marketing zählen alle Maßnahmen, bei denen kostenlose Tools von Social Media Plattformen genutzt werden, um ein Publikum aufzubauen und mit ihm regelmäßig in Kontakt zu treten. Das ist kostengünstig und authentisch, aber zeitintensiv. Zu den organischen Maßnahmen zählen:
- Post, Stories und Reels posten: Teile regelmäßig interessante und relevante Inhalte, um deine Follower zu binden.
- Community-Building: Beantworte Kommentare, stelle Fragen und interagiere mit deiner Community.
Es ist sinnvoll, organische Social Media Maßnahmen jeweils für einen längeren Zeitpunkt – zumindest einige Wochen – im Voraus zu planen. Das spart Zeit, weil Inhalte gebündelt erstellt und ggf. über entsprechende Tools sogar automatisch veröffentlicht werden können. Außerdem hast du das große Ganze im Blick und kannst so alle Inhalte sinnvoll aufeinander aufbauen, wodurch strategische Ziele schneller erreicht werden.
Bezahlte Maßnahmen
Bezahlte Maßnahmen – sprich Paid Ads – sind nichts anderes als Werbeanzeigen, die in den sozialen Netzwerken geschaltet werden. Dadurch lassen sich umsatzrelevante Ergebnisse oft schneller erreichen – jedoch ohne den Aufbau langfristiger Beziehungen mit der angesprochenen Zielgruppe.
- Social Media Ads: Schalte gezielte Werbeanzeigen, um neue Follower zu gewinnen oder spezifische Produkte zu bewerben.
- Sponsored Posts: Nutze die Möglichkeit, für mehr Reichweite bei organischen Postings zu bezahlen, um die Sichtbarkeit deiner Inhalte zu erhöhen.
- Retargeting: Schalte zielgerichtete Anzeigen für Nutzer, die bereits Interesse an deinem Produkt gezeigt, deine Website besucht oder mit einem deiner Social Media Profile interagiert haben.
Um bezahlte Maßnahmen erfolgreich einzusetzen, sind meist zusätzliche Vorkehrungen zu treffen – etwa die Einrichtung eines Business Portfolios (früher: Business Manager) bei Facebook und Instagram. Auch für bezahlte Werbung ist ein strategischer Ansatz nötig. Insbesondere A/B-Testing spielt bei Paid Ads eine große Rolle. Wenn du mehr über die Schaltung von Meta Ads erfahren möchtest, findest du hier einen Überblick über häufige Fehler, die du vermeiden solltest: Facebook Werbung: 7 Fehler, die du vermeiden solltest
So nutzt du organische Inhalte als Grundlage für bezahlte Anzeigen
Eine geschickte Möglichkeit, das Maximum aus deinen Bemühungen auf Social Media herauszuholen, besteht darin, deine organischen Postings als Testlabor für bezahlte Werbeanzeigen zu nutzen. Beobachte aktiv, auf welche Inhalte deine Community besonders gut reagiert und nutze die Erkenntnisse für deine Werbung. Es ist wahrscheinlich, dass Dinge, die im kleinen Rahmen funktionieren, auch bei einer breiteren Zielgruppe gut ankommen. Du hast dafür verschiedene Möglichkeiten:
- Engagement-Highlights nutzen: Du solltest die Performance deiner organischen Posts regelmäßig analysieren und identifizieren, welche Beiträge besonders viel Engagement (sprich Likes, Kommentare, Shares) erhalten. Beiträge die hier hervorstechen, sind häufig geeignete Kandidaten für bezahlte Werbung.
- A/B Testing im kleinen Stil: Bereite besonders relevante Inhalte in unterschiedlichen Formaten auf (Bilder, Videos, Infografiken) und finde heraus, in welcher Form sie am besten ankommen. Übertrage diese Erkenntnisse auf deine Ads.
- Nutze Community-Feedback: Höre genau zu, über welche Themen deine Follower in Kommentaren und Direkt-Nachrichten sprechen. So kannst du wertvolle Hinweise darauf erhalten, für welche Inhalte sich deine Community interessiert.
- Trend-Analysen: kannst du bestimmte Themen oder Trends identifizieren, die in deinen organischen Inhalten auffällig hohe Reichweite erzielen? Auch diese Themen kannst du in bezahlten Anzeigen aufgreifen.
Indem du deine organischen Inhalte bewusst auf Anhaltspunkte dieser Art untersuchst, kannst du sicherstellen, dass du dein Werbebudget effizient einsetzt. Natürlich solltest du trotzdem nicht auf zusätzliches A/B-Testing innerhalb deiner Kampagnen verzichten und auch eigene Performance-Analysen vornehmen. Aber du hast dadurch eine gute Basis für den Start mit Paid Ads.
Erfolgskontrolle
Wie du bereits mehrfach gelesen hast, ist eine regelmäßige Erfolgskontrolle aller Maßnahmen ein essenzieller Bestandteil deiner Social Media Strategie. Es gibt zahlreiche Tools und Methoden, die dir dabei helfen.
- Nutze Analyse-Tools: Social Media Plattformen wie Facebook und Instagram oder LinkedIn bieten gewöhnlich detaillierte Einblicke in die Performance aller Aktivitäten. Werte diese regelmäßig aus und entwickle ein Gefühl für die Vorlieben deiner Community.
- Lege KPIs (Key Performance Indicators) fest: Definiere, welche Kennzahlen für dich besonders wichtig sind und überwache, wie sie sich im Zeitverlauf entwickeln. Wenn bestimmte Beiträge bei diesen KPIs gute Ergebnisse erzielen, erstelle mehr Inhalte dieser Art.
- Höre auf Feedback der Community: Auch wenn Zahlen und Statistiken sehr aufschlussreich sein können, solltest du auch immer ein Auge darauf haben, was deine Community zu sagen hat.
So stellst du sicher, dass deine gewählten Maßnahmen sich eignen, die strategischen Ziele zu erreichen. In meinem Artikel „Tools für bessere Facebook-Ads“ findest du eine Reihe von Hilfsmitteln speziell von Meta – sprich Facebook und Instagram – die ich für die Kampagnenvorbereitung gerne nutze. Tools für bessere Facebook Werbung
Integriere dein Social Media Marketing in deinen Online Marketing Mix
So wie du dein organisches Social Media Marketing als Inspiration für deine bezahlten Maßnahmen heranziehen kannst, funktioniert das auch für andere Kanäle im Online Marketing. Hier sind einige Ideen, wie du beliebte Inhalte einem breiteren Publikum zugänglich machen kannst oder ihre Performance steigern kannst:
- Content-Recycling: Passe Inhalte, die du für Social Media erstellt hast an, um sie auch auf anderen Plattformen zu nutzen. Du kannst beispielsweise die Inhalte beliebter Postings aufgreifen und in Langform auf deinem Blog oder im Newsletter teilen. Das Prinzip funktioniert natürlich auch umgekehrt – passe Inhalte aus deinem Blog für Social Media an.
- Cross-Promotion: Teile deine Blogbeiträge auf Social Media, verweise auf deinem Blog auf deine Social Media Kanäle oder fordere Newsletter-Abonnenten dazu auf, deinen Profilen zu folgen. Das Teilen von Blogbeiträgen über Social Media sorgt übrigens auch für sogenannte „Social Signals“, was gut für Website-SEO (Suchmaschinenoptimierung) ist.
- Remarketing-Kampagnen: Sprich Website-Besucher über Remarketing-Kampagnen auf Social Media erneut an und rufe ihnen deine Marke dadurch wieder in Erinnerung.
Fazit
Zu einer erfolgsversprechenden Social Media Strategie gehören eine klare Zielsetzung, tiefes Verständnis für die eigene Zielgruppe, eine sorgfältige Planung aller Maßnahmen und regelmäßige Erfolgskontrolle. Mit der richtigen Mischung aus organischen und bezahlten Maßnahmen lassen sich Social Media Ziele schneller erreichen. Wen du die zur Verfügung stehenden Daten geschickt nutzt, kannst du die Performance aller Aktivitäten gezielt steigern und Erkenntnisse sogar auf andere Kanäle im Online Marketing Mix übertragen. Nutze dieses Potenzial, um deine Marke stark am Markt zu positionieren und dein Unternehmen erfolgreicher zu machen.